Montag, 18. Februar 2013

Geliebt, gehofft, gekämpft und doch für diese Welt verloren

Wenn ich über eines besonders traurig bin, dann ist es das, dass wir nur so wenig Zeit mit unserer Tochter geschenkt bekommen haben. Die Wochen der Schwangerschaft waren schwer, aber auch schön zu gleich. Jeder Tag war gefüllt mit Liebe und Hoffnung. Ich bin mir sicher, dass unsere kleine Tochter das sehr gespürt hat. Sie hat gekämpft, bis sie nicht mehr konnte und ich bin so stolz, dass sie mir diese zwei Wochen geschenkt hat, an denen ich ihre Bewegungen spüren durfte, obwohl sie so groß wie meine Hand, aber nur so leicht wie eine Feder war. Der Gedanke, dass sie mit diesem Geschenk an mich, wohlmöglich ihre letzte Kraft zum Leben verbraucht hat, lässt mich glücklich und traurig zu gleich sein.

Wenn ich unser Schicksal rückblickend betrachte kann ich sagen, dass ich alles erneut wieder so machen würde. Wir wussten, dass etwas nicht in Ordnung zu sein scheint. Aber hätten wir an dieser Situation etwas ändern können? Wir hätten es nicht. Für uns stand es ohnehin außer Frage, die Geburt und damit den Tod unseres Kindes einzuleiten. Mit dieser Entscheidung hätten wir niemals Frieden finden können.
Ich bin froh, dass wir die wenige Zeit die wir miteinander hatten so positiv erleben konnten. Wir konnten hoffen, von ganzen Herzen, denn es gab niemanden der uns die Zukunft anhand eines Chromosomenbildes unseres Kindes annähernd ausmalen konnte. Alles ist dadurch entfallen. Die Rechtfertigung vor anderen für unsere Entscheidung, die ständige Frage, wieviel Zeit wir noch haben oder wie schlimm es werden wird. Auch wenn es sehr schwere Momente und Phasen in dieser Schwangerschaft gab, so konnten und fanden wir doch immer wieder in unsere Hoffnung zurück. Darüber sind wir sehr glücklich und dankbar.

Ich bin froh, dass wir uns im Vorfeld belesen und uns auf diesen möglichen Ausgang vorbereitet haben. Das Thema Trauern, die Gestaltung und das Erleben des Abschiedes. Dies waren für mich die wertvollsten Vorbereitungen auf meinem Weg und ich hoffe, dass ich in meinen nächsten Einträgen in diesem Blog, anderen eine Hilfestellung bieten kann. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich diese Hilfe in meiner Schwangerschaft gefunden hatte.

Unsere Tochter konnte nicht leben und wir vermissen sie unglaublich sehr. Es ist nicht zu beschreiben, welche Lücke sie in unserem Leben hinterlassen hat. Aber wir wissen, dass es ihr nun gut geht und sie niemals leiden wird. Der Tag wird kommen, an dem wir sie wieder in unsere Arme schließen können, daran glauben wir ganz fest....

In ewiger Liebe für meine Tochter Amal






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